Wissenswertes –
Schwanger werden und bleiben

Viele Fragen drehen sich um das Thema "Schwanger werden und bleiben".
Hier finden Sie die häufigsten Fragen sowie die Antworten darauf.

Wenn der Kinderwunsch ausbleibt – woran liegt es?

Ganz maßgeblich für die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist der richtige Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs. Da die Eizelle nur rund 24 Stunden lang befruchtungsfähig ist, die Spermien aber mehr als 3 Tage, ist es wichtig, dass der Geschlechtsverkehr vor dem Eisprung stattfindet.
Ein anderer wichtiger Faktor ist neben einer gesunden Lebensweise das Alter der Frau. Heute werden über 50% der Frauen erst mit Mitte 30 oder später erstmals schwanger. Allerdings vermindert sich bereits ab dem etwa 30. Lebensjahr die Zahl der Follikel in den Eierstöcken. Dadurch verringert sich auch die Reaktionsfähigkeit auf eine Hormonbehandlung im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung. Die Hauptursache der mit dem Alter sinkenden Fruchtbarkeit ist aber die abnehmende Eizellqualität vor allem durch zunehmend auftretende Verteilungsstörungen des Erbmaterials in den Eizellen. Diese Eizellen sind daher entweder nicht mehr zu befruchten oder führen im Falle einer dennoch eintretenden Schwangerschaft häufiger zu Fehlgeburten.
Die häufige Annahme, dass Frauen allein dadurch nicht schwanger werden, weil ein Paar sich „zu sehr“ ein Kind wünscht oder sich unter Druck setzt, ist lange widerlegt. Die Ursache liegt in ca. 25% bei der Frau, in ca. 30% beim Mann und in etwa 40–50% der Fälle bei beiden Partner*innen. Die restlichen 5% lassen sich leider nicht klären - das heißt, es existiert ein Grund, den wir mit unseren diagnostischen Möglichkeiten aber leider nicht erkennen. Wenn eine Schwangerschaft länger als ein Jahr ausbleibt, ist es ratsam, sich über Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie beraten zu lassen. Dadurch kann jedes Paar gut informiert für sich entscheiden, ob es dem ärztlich vorgeschlagenen Weg folgt oder Grenzen der Diagnostik und Therapie für sich erkennt. Welche Untersuchungsmethoden zur Verfügung stehen, können Sie hier nachlesen oder gerne auch noch genauer in einem persönlichen Gespräch erfahren, in dem wir einschätzen, welche Diagnostik im individuellem Fall sinnvoll ist.

Wie hoch ist das Risiko von Mehrlingsschwangerschaften?

Das Ziel einer Kinderwunschtherapie ist die Einlingsschwangerschaft. Deren Anteil unter den erfolgreich behandelten Paaren muss bei wenigstens 80% liegen. Zwillinge sollen die Ausnahme darstellen. Wir wollen vielen Paaren helfen, aber das darf nicht auf Kosten hoher Mehrlingsraten geschehen. Daher übertragen wir beispielsweise bei einer In-vitro-Befruchtung (IVF oder ICSI) in aller Regel nur 1-2  Embryonen. Dasselbe gilt für die hormonelle Stimulation vor dem Geschlechtsverkehr oder vor einer Insemination. Auch hier ist das Ziel in aller Regel die Reifung von ein bis maximal zwei Follikeln.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Von der hormonellen Stimulation der Eizellreifung bis zur In-vitro-Fertilisation (IVF, ICSI) existiert ein breites Behandlungsspektrum. Der Therapieaufwand sollte möglichst gering sein, muss aber im Verhältnis zu der durch ein bestimmtes Therapieverfahren vorauszusagenden Chancensteigerung stehen. Daher wird individuell für jedes Paar über das mögliche sinnvolle Vorgehen entschieden. Details zu den einzelnen Methoden können  Sie auf unserer Homepage oder auf einem unserer monatlich stattfindenden Kinderwunsch-Infoabende erfahren.

Wann startet eine IVF-Behandlung?

Die IVF-Behandlung besteht aus mehreren Phasen, die individuell abgestimmt und festgelegt werden. Daher kann die Therapie bei verschiedenen Patientinnen auch unterschiedlich ablaufen.
Die tägliche Stimulation der Eierstöcke z.B. mit Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) beginnt meist am 2./3. Zyklustag und dauert in Abhängigkeit von der Eizellreifung durchschnittlich etwa 8-12 Tage. Die meisten Patientinnen spritzen sich die Medikamente mit einem Injektions-Pen oder Fertigspritzen selber unter die Haut oder lassen sich dabei von ihrem Partner/ihrer Partnerin helfen. In dieser Zeit erfolgen in aller Regel 1-2 Ultraschalluntersuchungen, um den Zeitpunkt zur Gewinnung reifer befruchtungsfähiger Eizellen herauszufinden. Der Eisprung wird dann üblicherweise meist durch eine hCG-Spritze ausgelöst. Am übernächsten Tag erfolgt in einer kurzen Narkose von 5-10 Minuten unmittelbar vor dem Eisprung die Punktion der Follikel unter Ultraschallkontrolle über die Scheide.
Individuell abhängig vom Alter der Patientin und verschiedenen anderen Faktoren sowie dem Befruchtungsergebnis werden 2-5 Tage nach der Punktion meist 1-2 Embryonen transferiert. Etwa 2 Wochen nach dem Embryotransfer ist ein Schwangerschaftstest sinnvoll. Sollte dieser positiv sein, bieten wir unseren Patientinnen eine Betreuung bis zum Nachweis des Herzschlages an und überweisen dann in der meist etwa 8./9. Schwangerschaftswoche zurück zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt.

Was kann man tun, um die Schwangerschaft zu unterstützen?

Bei einer unproblematisch verlaufenden Schwangerschaft gelten die folgenden Regeln, die den meisten sicher schon bekannt sind: gesunde Ernährung, Vermeidung von Alkohol und Nikotin, Genuss von Kaffee nur in geringen Mengen (ca. 2 Tassen/d), Bewegung an der frischen Luft, aber Vermeidung unfallträchtiger Sportarten, im Übrigen den bisherigen Alltag aber bestmöglich weiterführen. Eine eventuell erforderliche Medikamenteneinnahme sollte immer mit der Ärztin/dem Arzt abgestimmt werden.

Nach Fehlgeburt direkt wieder probieren?

Grundsätzlich ist es auch nach einer Fehlgeburt mit dem nächsten Eisprung schon wieder möglich, schwanger zu werden. Eine definierte Wartezeit ist in aller Regel nicht erforderlich.
Die Beratung darüber, ob und wie lange man pausiert, erfolgt individuell.

Kinderwunsch-Behandlung – wann aufhören?

Statistisch gesehen sinkt ab einer definierten Zahl an Therapieversuchen die Chance für den Eintritt einer Schwangerschaft. Dies gilt auch, wenn jeder Therapieversuch zwar optimal verlaufen ist, aber dennoch nicht zu einer Schwangerschaft geführt hat. Spätestens dann entsteht zunehmend die Situation, in der sich beide Seiten darüber verständigen müssen, ob eine weitere Therapie sinnvoll ist.
Bereits primär, aber insbesondere in dieser Situation ist es Aufgabe der Ärztin/des Arztes, sich zu überlegen, ob er dem Paar einen entsprechenden Therapieeffekt bieten kann; sprich: ob der Therapieeffekt mit der Behandlung besser ist, als wenn das Paar es ohne Hilfe weiter versucht, ein Kind zu zeugen. Dies kann mit fortschreitender Therapiedauer fraglich sein, wenn aufgrund der schon genannten Versuchszahl statistisch die Chance sinkt, mit ärztlicher Hilfe ein Kind zu bekommen. In einigen Fällen kann bei einer bestimmten Krankengeschichte oder wenn das Alter der Patientin es vermuten lässt, von vornherein ärztlich nicht geholfen werden.
Das Ziehen eines Schlussstriches fällt nicht nur dem Paar, sondern auch der/m behandelnden Ärztin/Arzt oftmals schwer. Aus medizinischer Sicht kann man in vielen Fällen nicht sagen, dass die Chancen tatsächlich auf „Null“ gesunken sind. Insofern wird man die Frage des Paares, ob denn noch Chancen bestünden, nicht definitiv mit „nein“ beantworten können. Wenn man sich dessen sicher wäre, wäre die Beendigung einer Therapie für beide Seiten häufig sicherlich einfacher. An dieser Stelle müssen alle Beteiligten für sich entscheiden, inwieweit der Arzt/die Ärztin dem Wunsch des Paares bzw. das Paar der Empfehlung der/s Ärztin/Arztes nach weiterer Therapie folgt. Eine einheitliche Definition, wann ein sinnvolles Therapieende angesetzt werden sollte, ist pauschal nicht möglich.

Behandeln Sie auch homosexuelle Paare oder alleinstehende Frauen?

In unserem Zentrum führen wir heterologe Inseminationen/IVF auch bei unverheirateten homosexuellen Paaren und alleinstehenden Frauen nach vorheriger familienrechtlicher Beratung durch.

Muss man für eine Behandlung verheiratet sein?

Nein. Unverheiratete Paare tragen jedoch die Kosten einer Kinderwunsch-Behandlung allein, wenn eine Insemination oder IVF bzw. ICSI geplant ist. Eine teilweise Übernahme der Kosten seitens der GKV (meist 50%) oder durch die PKV (teilweise oder vollständig) unterliegt eng gefassten Voraussetzungen, die neben dem Ehe-Status auch Alter und Erfolgsaussichten umfassen. Die alleinige hormonelle Stimulation der Eizellreifung ist aber in vollem Umfang Kassenleistung.

Sprachkenntnisse unserer Ärztinnen und Ärzte

Neben der deutschen Sprache bieten wir Kinderwunsch-Paaren die nachfolgenden Sprachkenntnisse:

  • englisch
  • französisch
  • spanisch
Dr. Dangel | englisch
Prof. Dorn | englisch
Dr. Grave | englisch, französisch
Dr. Hugo | englisch
Dr. Mebes | englisch
Dr. Moll | englisch
Prof. Nawroth | englisch
Dr. Pozo Ugarte | englisch, spanisch
Prof. Segerer | englisch
Dr. Sondermann | englisch
Prof. Sonntag | englisch