Eierstockstimulation

Optimale Bedingungen für eine Befruchtung

Ursache einer Zyklusstörung und damit auch des unerfüllten Kinderwunsches ist ein gestörter oder ausbleibender Eisprung. In diesen Fällen kann durch eine medikamentöse Stimulation die Eizellreifung angeregt und ein Eisprung ausgelöst werden.

Die Stimulationsbehandlung kann grundsätzlich auf zwei Wegen erfolgen: Entweder durch eine Tablettenbehandlung oder durch die direkte Gabe von Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) mitunter in Kombination mit Luteinisierendem Hormon (LH) als Injektion unter die Haut (subkutan) in der ersten Zyklushälfte.

Die Stimulation ist keine ursächliche Therapie, die dann für immer zu regelmäßigen Eisprüngen führt, sondern nur eine Unterstützung des jeweiligen Zyklus. Wichtig ist, dass jede Art der Stimulation durch Ultraschall und evtl. Hormonuntersuchungen im Blut begleitet wird, um ihre Wirksamkeit zu kontrollieren und das Mehrlingsrisiko zu minimieren.

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a. Clomifen

Das am längsten (seit 1961) bekannte und zur Stimulation verwendete Medikament ist Clomifen. Die Standarddosierung von Clomifen beträgt 50 mg/Tag (= 1 Tablette/Tag) über 5 Tage. Eine Steigerung bis auf 150 mg/Tag ist individuell möglich. Die 5-tägige Einnahme sollte zwischen dem 2. – 5. Zyklustag beginnen. Durch eine Ultraschalluntersuchung etwa zwischen dem 10. – 12. Zyklustag lässt sich nachweisen, ob ein Eibläschen (Follikel) heranreift. Ggf. muss der Ultraschall je nach Größe des Follikels wiederholt werden. Der Eisprung (Ovulation) lässt sich dann durch die zusätzliche einmalige Injektion des Schwangerschaftshormons hCG auslösen.

b. Letrozol

Als Alternative zu Clomifen kann der Wirkstoff Letrozol (aus der Gruppe der Aromatasehemmer) zur Stimulation mit demselben Schema wie Clomifen eingesetzt werden. Letrozol ist in Deutschland eigentlich zur Behandlung von Brustkrebs zugelassen.

Beim sogenannten PCO-Syndrom (PCOS) zeigt die Anwendung von Letrozol in den Studien höhere Schwangerschaftsraten und eine kürzere Behandlungsdauer. Daher empfiehlt eine internationale Leitlinie zur Behandlung des PCOS Letrozol als Therapie der 1. Wahl (und Clomifen nur als Alternative der 2. Wahl).

Aufgrund der fehlenden Zulassung für die Kinderwunschbehandlung muss Letrozol selber bezahlt werden (sogenannter „off-label“-use, Kosten ca. 30 Euro, ausreichend für mehrere Behandlungszyklen).

c. Follikel-stimulierendes Hormon (FSH)

Das körpereigene Follikel-stimulierende Hormon (FSH) stammt aus der Hirnanhangsdrüse und regt die Eizellreifung in den Eierstöcken an. Wenn dieser Vorgang im normalen Zyklus einer Frau nicht oder nicht optimal funktioniert, eine Clomifenstimulation nicht wirksam ist oder man z.B. zur Vorbereitung auf eine Insemination oder IVF (siehe unten) mehrere Eibläschen zur Reifung bringen will, können zusätzlich FSH-Präparate (allein oder in Kombination mit LH) eingesetzt werden.
Diese werden vom Zyklusbeginn an täglich subkutan injiziert, was aufgrund der verfügbaren Pens von den meisten Patientinnen allein bewältigt wird. Auch eine Depotgabe ist möglich, die dann nach einmaliger Gabe mehrere Tage wirkt und die Eierstöcke stimuliert. Nach Ultraschallkontrolle wird entschieden, ob und wie lange eine weitere Stimulation nötig ist. Im Unterschied zum Clomifen kann man dabei je nach Eierstockreaktion die Dosierung im Verlaufe der Stimulation noch anpassen, also senken oder steigern.
Nach Vorliegen eines reifen Follikels kann der Eisprung - wie nach Verwendung von Clomifen auch - durch hCG ausgelöst werden.

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